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Tchau tchau Lisboa. Hello World.

Nach einer weiteren spannenden Woche unter all den neumodischen «Digital Nomads» in der LX Factory, blieben plötzlich nur noch eine handvoll Tage übrig. Die Uhr tickte – so musste jede Fliese noch fotografiert werden, jedes Museum besucht, jede Emotion beim UEFA Championsleague Spiel miterlebt und jedes Lebensgefühl eingefangen werden. Ein letztes Mal Ginjinha-Schnaps, ein letztes Mal Seafood, ein letztes Mal Meeresluft… man beginnt die Tage zu zählen und merkt, dass man den blöden Pflasterstein, über den man gerade stolpert, besser schätzen sollte – schliesslich kommen einem ja nicht so schnell wieder südländische Strassen unter die Füsse. Ja… die portugiesische Melancholie überkam mich und wurde bei einem traditionellen Fado-Dinner zur Spitze getrieben – das sollte man unbedingt mal erlebt haben. Eine geballte Ladung «saudade»!

Saudade – nur Portugiesen können dieses Gefühl kennen. Weil nur sie dieses Wort besitzen, um es wirklich beim Namen zu nennen. 

#1 Fado-Dinner im Mascote da Atalaia oder im Maria da Mouraria

Traditionelle Fado-Musik begleitet von portugiesischer Hausmannskost. Das Einzigartige daran ist das Wechselspiel zwischen Sehnsucht und Lebensfreunde die diese Musik verkörpert. Gut möglich, dass plötzlich auch mal die Grossmutter vom Tisch nebenan auf der Bühne steht und ihre Gefühle zum Ausdruck gibt.

 

#2 Alfama

Treppe hoch, Treppe runter. In diesem Quartier sollte man einfach drauflos laufen, denn an jedem Ecken gibts was neues zu entdecken. Samstags findet beim Campo de Santa Clara jeweils der Feira da ladra (Diebesmarkt) statt.

 

#3 Vhils folgen!

Vhils ist ein portugiesischer Streetart-Künstler den man im Auge behalten sollte. Typisch sind seine Kunstwerke mit grossflächigen Gesichtern, die er mittels Sprengstoff aus Häuserwänden sprengt.

 

#4 Pensão Amor

Heute wird hier gesittet gefeiert – wie es der Name schon sagt, war diese Bar früher ein Bordell. Ein perfekter Ort um sich tief in einen alten Sessel sinken zu lassen, einen Cocktail zu geniessen und die Einrichtung auf sich wirken zu lassen.

 

#5 Zum Panoramico Monsanto wurde mir der Eintritt verweigert

Das verfallene Casino mit dem mystischen und verruchten Charakter schreit nur so, erkundet und fotografiert zu werden. So empfahl mir Google Trips, diesen Aussichtspunkt zu erkunden. Doch der Eintritt wurde mir verweigert! Denn das Betreten des Geländes ist ehrlich gesagt nicht ganz legal, da es auf Privatgrund steht. Und natürlich just in dem Moment, als ich um die Kurve bog, wurden die Leute von den Förstern nach unten gewinkt. Ich konnte also nur «den Marsch der Rebellen» beobachten, wie sie zwischen den Löchern im Zaun nach aussen schlängelten. Ihre Blicke schienen mir aber zu verraten, dass sich dieses Abenteuer gelohnt hatte.

 

#6 Museu Calouste Gulbenkian

Das Museum bietet einen grossen Fundus aus kontemporärer Kunst wie auch Werken aus der Moderne. Sonntags ab 14 Uhr ist der Eintritt gratis – dennoch sollte man genügend Zeit einrechnen. Denn das Museum ist umgeben von einem wunderschönen Park und hat zusätzlich eine Tribüne für Openair-Konzerte.

 

verfasst von: Fabiola Müller