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Wer hat mit dem Finger geschnippt?

Jetzt sitze ich auf der Dachterasse vom Wework, lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen und versuche die Eindrücke meiner zweiten Rauszeit zusammenzufassen. Eine schwierige Aufgabe, mit einem (nicht ganz) überraschenden Fazit.

 

Kreatives Mekka

Bin ich doch erst gerade angekommen im Eldorado der Kunstgallerien! Die Zeit hat gerade mal ausgereicht um eine handvoll inspirierender Galerien und ein paar wenige – von möglichen 150 – Museen zu besuchen. Eines meiner Highlights war die OMR Galerie mit einer Ausstellung eines Künstlers, der den Raum im Brutalismus Architekturstil kunterbunt bemalt und mit meterhohen Webeteppichen ausstaffierte. Faszinierend waren auch das House of Gaga und die Galerie Rubico, in der einige Kunstwerke sogar mit Augmented Reality zum Leben erweckt wurden.

 

Abenteuerland

Meine dreitägigen Wochenenden nutzte ich natürlich auch für diverse Abenteuer. So liess ich meine Gedanken auf einer Bootsfahrt in Xochimilco treiben in der Hoffnung einen Blick auf ein wildes Axolotl zu erhaschen, krampfte mich hunderte von steilen Treppenstufen die Pyramiden in Teotihuacán hoch, feuerte ältere Herren in glänzenden Kostümen im Lucha Libre beim Wrestling an oder manövrierte mich auf zwei Rädern durch die sonntags immer abgesperrten Teile der Stadt. Genau der richtige Ausgleich um am Montag wieder voller neuer Eindrücke in den neuen Alltag zu starten.

Foodfails und Speakeasy

Nun habe ich mir die Kopfneigung von 45° für den korrekten Verzehr von Tacos verinnerlicht und wäre in den Startlöchern, mich durch die noch übrig bleibenden 14’943 Restaurants zu mampfen. Nicht immer waren die Restaurantbesuche aber wie erwartet, so habe ich gelernt im richtigen Moment mutig zu sein oder eben doch nicht. Mein Tipp in Essensangelegenheiten (besonders in hungrigen Momenten): frühzeitig googeln. Und zwar nicht erst, wenn Chapulines (Heuschrecken), Chicharrón (frittierter Schweinebauch), Innereien, oder Mezcal mit einem Glasrand aus Hibiskus und zerstossenen Würmern darauf warten, verschlungen zu werden. Ja, die Foodfails waren unzählig, unterhaltsam und wurden oftmals auch erst nach dem Verzehr aufgedeckt. 

Ein spannendes und erwähnenswertes Konzept sind die diversen Hidden Bars. Erst eine davon – das Xaman – habe ich enttarnt. Denn wie es der Name schon sagt, sind diese Sorte Bars versteckt, von Aussen nicht beschriftet oder erkennbar. Eingelassen wird nur, wer das korrekte Tages-Codewort nennt, die richtigen Leute kennt oder sehr hartnäckig ist. Bei mir war Zweiteres der Fall. So wurde ich nach dem unscheinbaren Gang die Treppe hinunter nicht nur mit stylischer Einrichtung, Lounge-Musik und kunstvoll zubereiteter Cocktails, sondern auch mit spannenden Gesprächen mit meinen Coworkern belohnt.

Fazit

Diese Rauszeit war definitiv ein Augenöffner und lockte mich in vielerlei Hinsicht aus meiner Komfortzone. Ich ziehe meinen Sombrero vor dieser Stadt, die im Nu mein Herz erobert hat. Jetzt bin aber noch nicht bereit das Land zu verlassen. Zu lecker, zu inspirierend, zu anders!

Ich bleibe!
Wer meine Abenteuer auf Instagram mitverfolgen möchte, kann das gerne hier tun. ¡Hasta luego!

verfasst von: Fabiola Müller