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Angekommen in Gordon's Bay.

Mittwoch, 19. April 2023 | Gordon's Bay

In diesem Beitrag verrate ich euch, wie versprochen, mehr zu diesem Bild. Zur Abwechslung hier nun abends um sechs, bei Sonnenuntergang. Dabei handelt es sich nicht um ein KI-generiertes Bild, sondern tatsächlich um den Ort, an dem ich meine Rauszeit gestartet habe und an dem ich die ersten Tage arbeiten und leben durfte.

Damit ich überhaupt auf und nach Kapstadt kam, hat einiges zusammengespielt. Angefangen in der Schweiz, wo mir verschiedenste Menschen vorgeschwärmt, mich aber auch auf Gefahren aufmerksam gemacht hatten. Ich wollte es genauer wissen und traf mich mit Sam, den ich vom Studium her kannte. Im Alter von 10 Jahren ist er mit seiner Familie oder besser gesagt, seine Familie mit ihm und seinen Geschwistern - nach Südafrika ausgewandert. Heute lebt er als Designer wieder in Luzern, hat aber immer noch Connections und seine Familie in Südafrika.

Nach einem Mittagessen mit Sam und einem guten Gefühl im Bauch buchte ich spontan den Flug nach Kapstadt. Von da an gab es kein Zurück mehr. Weil ich in den letzten Tagen vor meiner Rauszeit noch viel um die Ohren hatte, entschied ich mich für einen Softstart. Erstmal ankommen. Ein verlängertes Wochenende und von da aus in Ruhe alles Weitere planen. Dazu hatte ich bei Sams Eltern in Gordons Bay ein Zimmer im Red Rock reserviert. Einen Tag vor Abflug hatten wir herausgefunden, dass Sams Bruder per Zufall auf demselben Flug ist wie ich. Damit hatte sich die Frage, wie ich vom Flughafen zum Apartment komme, von allein geklärt.

Nach einem angenehmen 12-stündigen Nachtflug in Kapstadt angekommen, hielt ich bei der Gepäckausgabe Ausschau nach Sams Bruder. Wir hatten uns noch nie zuvor gesehen, und doch hatte ich ihn aufgrund der Ähnlichkeiten «gleich wiedererkannt». Die Fahrt nach Gordon's Bay mit Sams Dad war entsprechend angenehm und informativ. Angekommen im Red Rock führte mich Sams Mutter durch das Haus und ließ dabei nichts aus. Nebst meinem Zimmer zeigte sie mir auch die Apartments und Cottages, die zum Haus gehören. Wow, wow, wow! Mehr Aussicht geht nicht. Mir wurde nicht zu viel versprochen, im Gegenteil. Ich traute meinen Augen kaum.

Weil die Sommersaison hier bereits zu Ende ist und sich abgesehen von mir nur Familie im Haus aufhielt, hatte ich die Pool-Area, die ihr auf dem Bild seht, quasi für mich alleine. Angenehm kühl, Couch, Liege, Tisch und Stuhl, arbeiten mit Blick auf Meer und Pool - ein Traum.

Im Red Rock stimmt einfach alles. Sams Vater hatte das eindrückliche Gebäude, das man schon von weitem sehen kann, selbst geplant. Viele der Baumaterialien hat er importiert und extra anfertigen lassen. Das Haus ist bis ins letzte Detail durchdacht, alles ist massiv, nichts wackelt und nichts ist schief. Stilvoll eingerichtet wurde es von Sams Mutter. Wenn man genauer hinschaut, findet man so einige altbekannte Gegenstände und Möbel aus der Schweiz, raffiniert kombiniert oder weiterverarbeitet. So funktionieren z.B. alte Zinnkrüge als Blumenwasen oder eine ausgediente Tragekiepe mit Marmorplatte drauf als Couchtisch. Dazu findet sich im ganzen Haus Kunst. Zusammengetragen aus der ganzen Welt. Von alten Schweizer Kupferstichen über zeitgenössische Kunst bis hin zu Gemälden und Statuen aus Indien, der Dominikanischen Republik und Afrika - eine richtige Galerie, und jedes Werk hat eine Geschichte.

Hier anzukommen war nicht schwer. Es folgte ein Highlight nach dem anderen. Angefangen beim täglichen Kaffee zu Sonnenaufgang am Aussichtspunkt von Gordons Bay. Gefolgt von Spaziergängen ins Städtchen am Strand entlang, Wakeboarden beim Blue Rock, Pinguine gucken am Betty’s Bay und Weine degustieren in Stellenbosch, bevor um 18.15 Uhr die Sonne am Pool wieder untergeht. Eindrücke davon findet ihr auf meinem Insta.

Seit Montag hab ich’s mir hier in Gordon’s Bay so eingerichtet, dass ich morgens arbeite und mich mit meinem Team kurzschliesse. Nachmittags bin ich auf Erkundungs- und Inspirationstour und nach Sonnenuntergang, geh ich noch mal ran an die Arbeit. Zeitverschiebung hab ich keine, was den Austausch vereinfacht. Und von «Loadshedding», bei dem jeweils während mehreren Stunden partiell der Strom ausgeschaltet wird, bleibe ich hier im Red Rock dank Solar auf dem Dach verschont. Kann mich also nicht beklagen und fühl mich ganz schön produktiv. Noch nie hat sich Arbeiten für mich so sehr wie Ferien angefühlt wie hier. Allerdings hatte ich mit meinem Laptop auch noch nie in so vielen, meist eher ungünstigen Körperhaltungen gearbeitet. Das spüre ich nun ein bisschen im Rücken, aber zur Entspannung gibt es ja Massagedüsen im Pool.

Red Rock ist die perfekteste (wirklich besser geht nicht) Homebase für ruhige, aber auch erlebnisreiche Ferien in Kapstadt. Ausflüge in die Stadt, auf Wineries, Wassersport, Golfen, Segeln, Velofahren - alles ist von hier aus machbar, wenn einem Aussicht, Pool und Strand zu wenig sind. Dazu empfehle ich euch aber, lasst die Arbeit zuhause und kommt mindestens drei Wochen hierher.

Für mich geht’s jetzt weiter nach Muizenberg, wo ich für eine Woche in einem kleinen AirBnB wohnen und in einer Agentur arbeiten darf.

verfasst von: Albi Christen