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A place of togetherness

Mittwoch, 10. Mai 2023 | Villa Viva, Cape Town

Huch, ganz schön was los hier im Vergleich zu Gordon's Bay und Muizenberg. Während ich mir bislang noch selbst Gedanken machen musste, was ich neben der Arbeit alles erleben möchte, fliegen mir hier die Angebote regelrecht zu – angefangen am Tag meiner Ankunft. «Friday is Braai Day» und so kam ich unverhofft zu meinem ersten südafrikanischen BBQ, von dem die ersten beiden Wochen alle gesprochen hatten. Grillieren musste man mir natürlich nicht beibringen, lediglich Geduld, denn wenn Braai angesagt ist, heißt das noch lange nicht, dass die Glut bereit ist. Das kann dann gut nochmal 2 bis 3 Stunden dauern. Learning: Geh nie hungrig an ein Braai. So lernte ich aber schon mal einige Leute kennen und konnte mich bereits am nächsten Tag einer Wanderung auf den Tafelberg anschließen. Weitere Möglichkeiten erhielt ich laufend über die Villa Viva WhatsApp Gruppe. Und schließlich gefiel es mir hier so gut, dass ich meinen Aufenthalt um eine Woche verlängerte.

Von der Villa aus, mitten in der Stadt, war alles so leicht erreichbar und machbar, dass ich mich nicht nochmal auf etwas Neues einlassen wollte. «Slow down, it’s Cape Town» heißt es hier und so machte ich's auch. Morgens bei North in der Agentur, nachmittags unterwegs und abends nochmal kurz ran, wenn nötig. Das Erlebte dann auch noch fleissig in neue Journal-Beiträge zu packen, war mir dann doch zu viel die letzten Tage, bin ja kein Reiseblogger. Zu schön war das Wetter, zu unterhaltsam die Geschichten all der Menschen hier und zu gut all die Restaurants, nur eine kurze Uber-Fahrt entfernt. Ich brauchte die Zeit schlicht für mich.

Zurück zur Villa Viva: Das Hostel ist ein Projekt von Viva con Agua und seit Oktober 2021 das kreative Zentrum der Organisation in Südafrika. Viva con Agua kennt ihr bestimmt von Festivals – das sind die, bei denen ihr das Depot eurer Plastikbecher spenden und damit Trinkwasserprojekte in Südafrika unterstützen könnt. Mit der Villa Viva in Kapstadt ist es Viva con Agua erstmals gelungen, in Südafrika selbst Geld zu erwirtschaften, um damit Projekte zu unterstützen.

In der Villa wird einem einmal mehr bewusst, dass Wasser nicht selbstverständlich ist – nicht nur, weil das Wasser aus dem Hahn hier nicht wirklich schmeckt und vielerorts besser auch nicht einfach so getrunken werden sollte. Man spricht darüber, kann Events und Workshops besuchen und erfährt, was Viva con Agua bewirkt. Umso besser fühlt es sich an, hier zu leben im Wissen, etwas Gutes zu unterstützen. Günstigere Möglichkeiten gibt es immer, die Villa Viva aber bietet mehr. Sie ist ein gelebter "Place of togetherness", und so ist man auch als Alleinreisender nie allein. Hier trifft man Menschen aus aller Welt, offen, gesprächig und gern zusammen unterwegs. In der Villa geht immer etwas, in der Nacht aber ist es ruhig und entspannt, ausser vielleicht, man entscheidet sich für ein Mehrbettzimmer. Aber, muss man ja nicht.

Die Villa bietet vor allem auch wunderbar ruhige und schöne Doppelzimmer mit privatem Badezimmer und Blick auf die Berge. Tagsüber findet man hier genügend Platz zum Chillen, sich inspirieren lassen und auch um zu arbeiten. Dennoch bevorzuge ich meinen Arbeitsplatz bei North, schliesslich gibt es auch in der Rauszeit noch einiges zu tun. Mehr dazu in meinem nächsten Beitrag.

Danke den Menschen in und von der Villa Viva für die tolle Zeit! Mehr Fotos von der Villa und Umgebung findet ihr auf meinem Insta.


verfasst von: Albi Christen