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Berlin Calling

Donnerstag, 1. Oktober 2015 | Berlin

Mittendrin in meiner zweiten Rauszeit lass ich nun endlich von mir hören. Berlin hat mir bislang kaum Zeit gelassen. Nachdem ich die wichtigsten Pendenzen noch von «Zuhause», meinem Studio in der Künstlerresidenz von SomoS, abgearbeitet hatte, zog es mich schnell mal raus. Nicht zuletzt wegen dem Wetter. Zwei Wochen Sonnenschein und angenehme 20° liessen mich tagsüber meist in Cafés an der Sonne arbeiten und hielten mich in Bewegung. Mit der untergehenden Sonne, sinken schliesslich auch die Temperaturen und ein neuer Arbeitsplatz ist gefragt. Arbeiten in CoWorking-Spaces, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte, machte mich bei dem Wetter noch gar nicht an. Ausgecheckt hab ich trotzdem deren Drei (betahaus, St. Oberholz, NEST), nachmittags, wenn die Sonne die lauschigen Plätze zwischen den hohen Häusern nicht mehr erreichte.

Sesshaft wurde ich erst gestern in den Räumlichkeiten von AGORA Collective. Den Tipp gab mir meine Mitbewohnerin. Wohlgefühlt hab ich mich von der ersten Sekunde an. Im Erdgeschoss ein Café, im ersten Stock der «Vibrant Room» – hier darf auch gesprochen und telefoniert werden – und im zweiten Stock dann der «Silent Room», wo Konzentration Vorrang hat. Unzählige Pflanzen zieren die lichtdurchfluteten Räume. Am Morgen riecht es im ganzen Haus, durch das Treppenhaus aufsteigend, nach Kaffee. Gegen Mittag nach gedünsteten Zwiebeln und Gewürzen und nachmittags nach frischgebackenem Kuchen. So wird die Arbeit hier auch immer mal wieder vom Geruchs- und anschliessend vom Geschmackssinn beeinflusst.

Was mich in Berlin nebst der Arbeit bewegt und inspiriert hat bisher, könnt ihr meinem Logbuch entnehmen. Wobei das natürlich längst nicht alles ist und das eine oder andere wohl weiteren Ausführungen bedarf.

Montag, 19. Oktober 2015 | Berlin

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Echt kurz so ein Monat Rauszeit. Aber wohl genau richtig. Sonst beginnt man sich nämlich Gedanken zu machen, länger zu bleiben, was ja dann das Ziel einer Rauszeit wieder verfehlen würde. Darum geh ich jetzt auch nicht länger darauf ein. Viel lieber gewähre ich euch noch mal Einblick in mein Logbuch. Und weil das nun meine zweite Rauszeit war, möcht’ ich euch meine kumulierten Tipps für eine gelungene Rauszeit in einer Grossstadt mit auf den Weg geben.

 

verfasst von: Albi Christen